Testimonials sind die Worte von bekannten Kunden und Kundinnen zu einem Unternehmen, einem Produkt oder einer Leistung. Im Grunde handelt es sich um positive Rezensionen. Allerdings fragen wir unsere Kundschaft für Testimonials sozusagen direkt an. Rezensionen hingegen landen von alleine auf den entsprechenden Bewertungsportalen. Testimonials sind also eine Form des Marketings und sollten daher seriös sein. Hier sind drei Tipps, wie Sie das erreichen.

Tipp 1: Testimonials erfinden und Testimonials kaufen ist nicht erlaubt

Die Versuchung ist groß: Positive Wertungen selbst schreiben und auf der Website platzieren. Wem soll das schon auffallen? Nun, uns. Und vielen potenziellen Kunden und Kundinnen. Gefälschte Testimonials sind nicht nur eine Irreführung von Konsumenten. Gefälschte Testimonials sind Schleichwerbung und können bei einer Abmahnung richtig teuer sein.

Eine weitere illegale Möglichkeit, an gute Bewertungen zu gelangen, ist der Kauf von positiven Rezensionen. Angebote dafür finden sich überall im Internet, aber sie alle sind unseriös und illegal. Gekaufte Rezensionen sind Täuschungen und auch hier sind die Strafen hoch.

Grundsätzlich gilt, dass Kunden für eine Rezension keine Gegenleistung bekommen dürfen. Testimonials entstehen organisch durch den Kauf und die Nutzung des Produkts oder der Dienstleistung. Alles andere zählt zur unzulässigen Schleichwerbung.

Verwenden Sie gekaufte oder gefälschte Testimonials, kennzeichnen Sie diese auf der Website als Werbung oder Anzeige, um Abmahnungen vorzubeugen.

Abmahnungen dürfen Verbraucherschutzverbände, Wettbewerbsverbände und Mitbewerber durchsetzen.

Tipp 2: Testimonials bearbeiten ist erlaubt

Moment. Nicht, dass wir uns hier falsch verstehen: Es ist erlaubt, Testimonials zu bearbeiten. Es ist nicht erlaubt, Testimonials zu verfälschen. Das heißt, dass Sie Zitate kürzen oder Aussagen anders zusammenfügen dürfen. Es heißt nicht, dass Sie eine Rezension komplett umschreiben und neu veröffentlichen dürfen.

Testimonials sind im engeren Sinne Zitate. Der Wortlaut muss nicht 1 zu 1 auf der Website stehen, er muss aber nah genug am Original sein, um noch als dieses erkennbar zu sein.

Der größte Teil der Bearbeitung ist in der Regel die Kürzung. Rezensionen kommen in allen Längen. Aber wir wollen nicht unbedingt mehrere Seiten mit Lobeshymnen auf uns und unsere Leistungen auf der Website haben. Sie sind im besten Fall kurz und bringen die Aussage auf den Punkt.

Sie dürfen Zitate also so bearbeiten, dass die Aussagen kurz und knackig sind.

Achten Sie darauf, dass nicht alle Zitate die gleiche Aussage treffen. Mischen Sie durch und schauen Sie, dass alle Aspekte Ihres Unternehmens in den Testimonials vorkommen. Vom Angebot über die Qualität bis zum Service.

Wichtiger Tipp 3: Es besteht ein schmaler Grat zur illegalen Werbung

Unternehmen wollen möglichst schnell an Testimonials gelangen. Gerade bei der Gründung kommen diese nicht von allein. Ein Produkt, eine Dienstleistung und auch das Unternehmen müssen sich zuerst etablieren. Dann ist es nicht mehr schwierig, Testimonials zu bekommen.

Am Anfang ist es aber meistens notwendig, ein wenig nachzuhelfen. Das funktioniert vor allem durch das Bitten um eine Rezension beziehungsweise ein Testimonial.

Hier ist Vorsicht geboten. Schreiben Sie einfach Ihre Kundschaft an und fragen nach einer positiven Rezension, ist das bereits unerlaubte Werbung. Bevor Sie E-Mails versenden, benötigen Sie die Zustimmung der E-Mail-Empfänger, dass sie diese Form von Werbe-Mails empfangen wollen. Holen Sie sich also immer zuerst die Einwilligung ein, dass Sie E-Mails an Ihre Kundschaft versenden dürfen. Das geht beispielsweise über einen Zusatz in einem Formular bei einer Aktion auf Ihrer Website. Zum Beispiel beim Verkaufsabschluss in einem Online-Shop.

Darüber hinaus benötigen Sie auch die Zustimmung Ihrer Kunden und Kundinnen, wenn Sie zu den veröffentlichten Zitaten deren Namen angeben oder ein Bild von diesen einpflegen möchten. Während das Bild nicht zwingend notwendig ist, sollten Sie sich um den Namen kümmern. Bewertungen sind glaubwürdig, wenn erkennbar ist, von wem sie stammen. Ansonsten können sie von jeder Person stammen und sind dadurch nicht mehr aussagekräftig.

Das Ziel bei Testimonials ist immer, glaubwürdige Auszüge zu verwenden. Sie gehören zu den sogenannten Trust-Elementen. Sie sollen also Vertrauen aufbauen. Wie soll das gelingen, wenn sie unseriös, unglaubwürdig oder schlicht unecht sind?